Weidegemeinschaft Goldbachtal - Landschaftspflege mit Rotem Höhenvieh
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Gedenkveranstaltung für Günter Faust im Goldbachtal am 26.08.2021
mit Anbringung einer Erinnerungstafel
Bericht (PDF)
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Ein Projekt der Vereine "Freunde des Goldbachtales e. V." und NABU/NAJU Frankenberg e. V.
Weil etwa drei Viertel der Wiesen des idyllischen Goldbachtales brach lagen und verbuschten, wurde auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Waldeck-Frankenberg und des NABU/NAJU Frankenberg dieses Beweidungsprojekt ins Leben gerufen und im Jahr 2008 in die Tat umgesetzt.
Pressebericht FZ (PDF) vom 30.06.2011: Goldbachtal ist eine „Augenweide“ -
Auszeichnung für Beweidungsprojekt der „Freunde des Goldbachtals“ und des hiesigen NABU
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Das Beweidungsprojekt
• Initiative der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Waldeck-Frankenberg und des NABU, da Dreiviertel der Wiesen brach lagen und verbuschten
• Naturschutzfachliche Bestandsaufnahme sowie Pflege und Entwicklungskonzept empfiehlt großflächige Beweidung, teilweise Mahd
• Interessierte Landwirte im Dorf, weitere Mitstreiter aus dem Bereich Forst, Beginn der Beweidungspläne im Frühsommer 2008
• Gründung eines Vereins „Freunde des Goldbachtales e.V.“ und einer GbR Weidegemeinschaft Goldbachtal gemeinsam mit der NABU/Naturschutzjugend Frankenberg e.V. – aktive Mitglieder sind aktive und ehem. Landwirte, Förster, Tierarzt, landw. interessierte Jugendliche, Grundstückseigentümer und NABU-Mitglied
• Beginn der Einzäunungsarbeiten im Oktober 2008 in Eigenleistung, gefördert aus Mitteln der Ausgleichsabgabe der Unteren Naturschutzbehörde
• Anschaffung von sechs Rindern und eines Jungbullen am 15. November 2008
• Geburt des ersten Kälbchens „Linus“ am 5. Dezember 2008
• Pachtverträge mit Hessen-Forst, Jagdpächtern und div. Grundstückseigentümern
• Erweiterung der Weidefläche auf 25 ha und 3 Kilometer Bachlänge im Frühjahr 2010
• Ankauf von ca. 2,5 ha Fläche durch den NABU Hessen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, Entnahme von Fichten aus dem Bachtal im Sommer 2010
• Anpachtung weiterer 6 ha Wiesen außerhalb zur Winterfuttergewinnung
• Bau eines Viehunterstandes mit Futterlager im Herbst 2009 und Rückbau alter Weidehütten
• Aufstockung des Viehbestandes auf 22 Tiere durch Zukauf und eigene Nachzucht
• Mitgliedschaft im Verein zur Förderung und Erhaltung des Roten Höhenviehs e.V.
• Pflege von Orchideenwiesen durch Mahd und Beweidung
Kontakt
Freunde des Goldbachtales e.V. Vors. Ernst Paulus Höhenweg 11 35066 Frankenberg-Wangershausen Telefon 06451 6952
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NABU/NAJU Frankenberg e.V. Vors. Frank Seumer Teichweg 45 35066 Frankenberg frank@naju-frankenberg.de
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Beweider: Weidegemeinschaft Goldbachtal GbR
(beide Träger-Vereine)
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Ein Faltblatt des Projektes kann als PDF-Datei heruntergeladen werden (Bildschirmversion, 150 dpi, 1,9 MB).
Das Goldbachtal
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Der Goldbach ist ein rund 10 Kilometer langer Mittelgebirgsbach, der westlich von Wangershausen entspringt und sich im Oberlauf mit vier anderen Waldbächen Kesslerbach, Fleckenborn, Metzenbach und Himmelsbach vereint, bevor er bei Röddenau in die Eder mündet. Er besitzt überwiegend die Gewässergüteklasse I. Wie der Name verrät, handelt es sich um ein goldführendes Gewässer. Konkret belegt ist, dass im 18. Jahrhundert ein Goldwäscher in Wangershausen ansässig war. Die Überreste des Abbaus sind nahe der Goldbachquelle in Form von Mulden und Halden heute noch deutlich im Wald zu erkennen.
Das Goldbachtal zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Lebensraumtypen von Zwergstrauchheiden bis zum Großseggenried und Übergangsmoor aus.
Wangershausen
Der Frankenberger Stadtteil wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt. In dem Walddorf leben rund 210 Menschen, die früher überwiegend in der Land- und Forstwirtschaft tätig waren. Seit rund zehn Jahren hat sich ein Industriebetrieb aus dem Bereich Heißkanaltechnik im Dorf angesiedelt, der rund 100 Arbeitsplätze bietet.
Das Dorf wurde 1980 bundesweit als möglicher Standort einer Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstäbe im Goldbachtal bekannt. Nach vielen Protesten und großen Demonstrationszügen in Frankenberg wurde das Vorhaben 1982 aufgegeben und mit dem Bau stattdessen in Wackersdorf/Bayern begonnen.
Rotes Höhenvieh
Das Rote Höhenvieh wurde in den hessischen Mittelgebirgen früher als klassisches Dreinutzungsrind eingesetzt - als Zugtier, zur Milch- und Fleischproduktion. Die Rasse gehört zu den gefährdeten Haustierrassen und wird vom Land Hessen besonders gefördert. Die Tiere zeichnen sich durch ihre Robustheit, Genügsamkeit und hohe Fleischqualität aus. Im Raum Kellerwald/Ederbergland/Sauerland erleben sie in mehreren Betrieben eine Renaissance.
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