Aktualisierungen

29.02.2024 17:15

Seite Termine aktualisiert

Veranstaltungsflyer folgender NABU-Gruppen sind unter "Termine" online:
neu: Edertal und Bad Wildungen
Korbach,
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27.02.2024 18:15

Pressespiegel aktualisiert

Pressebericht zur Douglasie ergänzt

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08.11.2023 16:25

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08.11.2023: aktuelle Grafiken Verbreitung und Totfunde ergänzt
03.11.2023: Jahresbericht Wolf in Hessen 2022 unter Aktuelles ergänzt

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14.09.2023 20:05

Info & Materialien Podiumsdiskussion ergänzt

siehe mittlere Spalte

18.08.2023 22:20

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Rezension: Von Kiebitz, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Co

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Von Kiebitz, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Co.

Falke-Sonderheft: Vögel im Grünland, AULA-Verlag Wiebelheim, ISBN 978-3-89104-842-9, 12,95 € (Vorzugspreis für Abonnenten von "Der Falke")

 

Der Falke - Sonderheft Vögel im GrünlandEtwa 30 Vogelarten sind mehr oder weniger von Grünland abhängig. Viele davon haben in den letzten Jahren einen dramatischen Bestandsschwund er-litten. Vom Aussterben bedroht sind zum Beispiel Uferschnepfe, Brachvo-gel, Wachtelkönig und Bekassine, stark gefährdet sind Kiebitz, Rotschenkel, Braunkehlchen oder Wiesenpieper. Es ist deshalb sehr verdienstvoll, dass das neue Sonderheft der Zeitschrift "Der Falke" nachdrücklich auf diese Si-tuation in einer Sammelpublikation hinweist und zugleich Beispiele für er-folgreiche Rettungsprojekte vorstellt. Nach der thematischen Einführung von Thomas Brandt enthält das Sonderheft zwölf Beiträge mit vielen anschauli-chen Fotos aus verschiedenen Bereichen Deutschlands.

Deren Lektüre ist sowohl aus ornithologischer Sicht als auch aus für den praktischen Naturschutz sehr empfehlenswert. Man findet zahlreiche Anga-ben zu Siedlungsdichte und Bestandsentwicklung in Abhängigkeit von un-terschiedlichem Grünland-Management, zum Beispiel Ganzesjahres- oder Saisonbeweidung, Besatz mit unterschiedlichen Großvieh-Einheiten, Wahl der Haustierarten oder zur Bedeutung von Kleingewässern im Feuchtgrün-land.
Die Beiträge bieten zugleich Anregungen für Exkursionen, aus nordhessi-scher Perspektive zum Beispiel in das Klostermersch bei Lippstadt (Kreis Soest) mit der renaturierten Lippe, wo man die sich die Strukturvierfalt der von Heckrindern beweideten "Wilden Weiden" anschauen kann. Zu der na-turnahen Beweidung als Konzept des Naturschutzes hat Margret Bunzel-Drüke einen interessanten Artikel verfasst.

Gleich drei Beiträge aus Hessen sind Wachtelkönig, Grauammer und Braun-kehlchen gewidmet. Sie sind gute Beispiele für erfolgreiche Artenschutzpro-jekte der HGON.
Für den Wachtelkönig ist die Hochrhön aktuell "das einzig verbliebene, re-gelmäßig und in teils größerer Zahl besiedelte Gebiet in Hessen". In dem Bei-trag von Stefan Stübing u. a. werden die Bedeutung der Artenhilfskonzepte und von Artberatern in Hessen sowie die gute Zusammenarbeit von ehren- und hauptamtlichen Naturschutz herausgestellt. Nur so gelang es seit 2018, falls alle bekannten Brutstandorte des Wachtelkönigs vor Mahdverlusten zu schützen.
Auch bei der Grauammer geht es um den Schutz der Nester vor Verlusten durch frühzeitige Bewirtschaftung. Wegen des relativ späten Brutbeginns dieser Art sind Mahdtermine in den Brutgebieten erst nach dem 15. Juli er-forderlich.
Das Verbreitungsgebiet der Grauammer hat in Hessen seit Ende der 1970er Jahre um etwa 90 % abgenommen. Noch vorhandene Schwerpunkte der Art sind die Rheinebene und die Wetterau. Eine Grafik zeigt eindrucksvoll die Entwicklung der Revierzahlen in der Wetterau durch umfangreichen Nest-schutz mit entsprechenden Kartierungen als dessen Voraussetzung. Der Bei-trag von Stefan Stübing u. a. enthält auch einen Info-Kasten zu den langjäh-rigen  Wiesenvogelschutz-Bemühungen der HGON  in der Wetterau.

Vom Braunkehlchen befinden sich 80 % des hessischen Bestand im Lahn-Dill-Kreis. Deshalb setzte hier ein vom Land gefördertes HGON-Projekt mit vielen Partnern an, das Matthias Korn vorstellt. Immer wieder zeigt sich bei diesen Projekten zum Wiesenvogelschutz, wie wichtig eine gute, vertrauens-volle Zusammenarbeit mit den Landwirten ist. Außer dem Lahn-Dill-Kreis gibt es hessenweit nennenswerte Braunkehlchen-Bestände nur noch im Kreis Marburg-Biedenkopf, im Vogelbergkreis sowie im hessisch-westfälischen Grenzbereich des Kreises Waldeck-Frankenberg. Dort bietet sich die Ederaue von Rennertehausen für ein Braunkehlchen-Projekt an, weil hier in einem fast 100 ha großem Gebiet ca. 30 ha Grünland im Besitz der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe sind. Es geht neben der Anbringung von Sitzwarten um die Schaffung von Altgrasstreifen, dauerhaften Säumen entlang von Gräben der ehemaligen Wässerwiesen und spät gemähte Flächen. Entspre-chende Fördermöglichkeiten bietet das hessische Agrarprogramm HALM.

Die Sonderhefte des Falken erscheinen seit 2013 einmal jährlich mit bisher folgenden Themen: Vogelzug, Eulen, Stadtvögel, Geier, Vogelschutz, Le-bens¬räume aus zweiter Hand, Wasservögel und Neozoen. Es lohnt sich, die Sonder¬hefte zu sammeln!
 

Wolfgang Lübcke

 

Webseite des Verlags zum Sonderheft (externer Link)