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Veranstaltungsflyer folgender NABU-Gruppen sind unter "Termine" online:
neu: Edertal und Bad Wildungen
Korbach,
Frankenau,
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27.02.2024 18:15

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08.11.2023: aktuelle Grafiken Verbreitung und Totfunde ergänzt
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14.09.2023 20:05

Info & Materialien Podiumsdiskussion ergänzt

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NSG Wattertal bei Landau

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Erstausweisung: 1984
Stadt: Bad Arolsen (Landau)
MTB 4620
Schutzgrund: Bot, Zool, Orn
Größe: 10,14 ha
Teil des FFH-Gebietes
„Twiste mit Wilde, Watter und Aar" 4620-304


Lage und Besonderheiten
Das Feuchtgebiet erstreckt sich einen Kilometer nordöstlich von Landau und ist im Westen durch den asphaltierten Verbindungsweg nach Lütersheim (Vahlhäuser Weg) und im Osten durch einen Feldweg begrenzt.

 

Die Watter gehört zum Einzugsgebiet der Diemel; sie entspringt bei Freienhagen und mündet bei Volkmarsen in die Twiste. Sie hat die Gewässergüteklasse II und einen weitgehend intakten Gehölzsaum aus Erlen und Weiden. Im Gebiet verlaufen einige kleinere Gräben. Im Rahmen von Pflegemaßnahmen 1986 angelegte Tümpel sind weitgehend verlandet.

 

Als besonderer Lebensraum im zentralen Teil des NSG befindet sich auf der rechten Seite der Watter ein ausgedehntes Großseggenried. Es hat seine Existenz dem hohen Grundwasserspiegel zu verdanken, der durch das Hangwasser des benachbarten Schwarzenbergs und Hochwässer des Bickegrabens bedingt ist.

 

Die nassen Wiesen im rechten Uferbereich der Watter werden bis auf einen kleinen Teil im oberen Bereich nicht mehr genutzt, während die trockeneren Grünlandflächen links des Baches nach wie vor beweidet bzw. gemäht werden.

 

Besucherhinweis:
Der botanisch interessante Bereich rechts der Watter lässt sich einsehen, wenn man von Landau kommend vor der Brücke rechts etwa 100 m einen Grasweg hineingeht. Das Gebiet selbst ist nicht zugänglich.

 


 

 

Kurzübersicht Planzenwelt

Die Sumpf-Segge (Carex acutifomis) dominiert, hinzu kommen Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Sumpf-Labkraut (Galium palustre).

 

Bemerkenswert ist der Wasser-Ampfer (Rumex aquaticus, siehe Foto links), dessen großen Blätter und Blütenstände die Seggen deutlich überragen. Die nordisch-eurasisch kontinentale Art ist im Kreisgebiet ziemlich selten und hat eine rückläufige Tendenz. In einer sumpfigen Mulde kommt der arktischnordische Fieberklee (Menyanthes trifoliata) vor. Auf einer vom NABU angekauften Sumpfwiese im Wattertal oberhalb des NSG existiert von dieser Art einer der größten Bestände im Kreisgebiet. Im gleichen Lebensraum kommen Schnabel-Segge (Carex rostrata) und Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile) vor.

 

Die nassen Wiesen im rechten Uferbereich der Watter werden bis auf einen kleinen Teil im oberen Bereich nicht mehr genutzt, während die trockeneren Grünlandflächen links des Baches nach wie vor beweidet bzw. gemäht werden. Langfristig wird sich hier ein Hainmieren-Schwarzerlen-Wald entwickeln. Die Großseggen-Bestände können sich aber auch nach längerer Zeit ohne Mahd bemerkenswert gut behaupten. Im angrenzenden Erlenwald (außerhalb des NSG) kommt der seltene und in Hessen gefährdete Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) vor.

 

Kurzübersicht Tierwelt

Brutvögel: u. a. Neuntöter, Grauschnäpper, Sumpfrohrsänger, Feldschwirl und Rohrammer sowie an der Watter Wasseramsel und Gebirgsstelze.

 

Nahrungsgäste: Schwarzstorch, Graureiher (Kolonie im Wattertal), Rot- und Schwarzmilan sowie Grau- und Kleinspecht (evtl. auch Brutvögel). Zur Zugzeit lassen sich Braunkehlchen auf den Zäunen sitzend und Schafstelze bei der Insektensuche beobachten.

 

Amphibienarten: Grasfrosch, Erdkröte, Berg- und Teichmolch.

 

Schmetterlingsarten: 61 nachgewiesenen, hauptsächlich Bewohner des ungedüngten, mageren Grünlandes, z. B. Weißklee-Gelbling und Schachbrett oder Waldsaumarten wie den Gelbwürfeligen Dickkopffalter.

 

Spinnen: ungewöhnlich hohe Siedlungsdichte der erstmals 1993 im Kreis Waldeck-Frankenberg nachgewiesenen Wespenspinne (Argiope bruennichi).
Die auch Zebraspinne genannte Art war bis vor etwa 50 Jahren in Mitteleuropa sehr selten (in Deutschland wenige Verbreitungsinseln in der Oberrheinischen Tiefebene, im Rhein-Main-Gebiet und in der Umgebung von Berlin). Ihre rasche Ausbreitung in den letzten Jahrzehnten wird als Zeichen klimatischer Veränderungen angesehen.

 


Klicken Sie auf die Miniaturen, um sie zu vergrößern.



Genauere Informationen zu

Flora, Fauna und Insektenwelt

des Naturschutzgebietes finden sich

auf den Seiten 114 - 115 in:
„Naturschutzgebiete in Hessen“, Band 4:

Waldeck Frankenberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee

 

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