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Rezension: Flussnatur - Ein faszinierender Lebensraum im Wandel

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Naturnähere Flüsse bieten mehr Schutz vor Hochwasser

REICHHOLF, J. (201):  Flussnatur - Ein faszinierender Lebensraum im Wandel. oekom verlag, München, 302 S., ISBN 978-3-96238-285-8, 24 €

 

Buch FlussnaturEin brandaktuelles Buch! Die Starkniederschläge im Juli 2021 kosteten in deutschen, belgischen und niederländischen Flusstälern über 200 Menschen das Leben, die größte Naturkatastrophe Deutschlands seit mehr als einem halben Jahrhundert. Bereits Anfang September, nur wenige Wochen nach der Katastrophe, ist dieses wichtige Buch erschienen.

Das vernichtende Hochwasser wird allgemein mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Die Wahrscheinlichkeit solcher Extremereignisse nimmt zu. Aber Josef Reichholf relativiert den Einfluss des Klimawandels: "Dieser gerät zur perfekten Ausrede, selbst nichts zu tun, aber diesen umso heftiger zu beklagen." Den Verursachern lokaler Schäden erspare das, dafür die Verantwortung übernehmen zu müssen.
Jetzt rächt sich der frühere Ausbau von Fließgewässern, um deren "Abflussertüchtigung" zu erreichen. Hinzu kommen vielfältige andere Hochwasser begünstigende Ursachen:
Bei den Flurbereinigungen in Weinbaugebieten von Rheinland-Pfalz erfolgten Neuanlagen in der Regel nicht hangparallel, sondern den Wasserabfluss beschleunigend von oben nach unten.
Problematisch ist auch der Maisanbau in Hanglagen, weil die der Mais spät heranwächst und ein großer Teil des Bodens von der Vegetation unbedeckt bleibt. Aktuelles Beispiel aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg: In Kohlgrund schwemmten Gewittergüsse Schlammmassen ins Dorf. Weitere Faktoren, die stärkere Hochwasser bedingen, sind Bodenversiegelung und Wiesenumbruch.

Der Autor räumt ein: Hochwasserkatastrophen lassen sich nicht gänzlich verhindern, aber sie können abgeschwächt werden. Flüssen wieder mehr Raum geben, schützt vor Überflutungen und - auch das ein wichtiger Aspekt nach den Trockenjahren 2018 bis 2020 - füllt das Grundwasser wieder auf.
Renaturierungen von Fließgewässern sind wichtig. Dazu verweist Reichholf auf erfolgreiche Beispiele an Isar und Inn. Sicher, Renaturierungen erfordern viel Geld, aber es ist nun mal teuer, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren,
die bereits ebenfalls viel Geld verschlungen haben.
Ein herausragendes Beispiel kann auch aus Nordhessen angeführt werden. Nachdem an der Fulda bei Rotenburg umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, hat sich die dortige Hochwassergefahr deutlich reduziert.
Beim Thema Renaturierung von Flüssen und Bächen setzt der inhaltliche Schwerpunkt des neuen Buches an: "Um Notwendigkeiten wie Erfolgschancen von Renaturierungen zu verstehen, sind (...) tiefere Einblicke in die Natur der Fließgewässer nötig." Und wer könnte die besser vermitteln als Josef Reichholf? Aufgewachsen am unteren Inn, lehrte er 30 Jahre lang an der Technischen Universität München Gewässerökologie und Naturschutz.

Wie von seinen zahlreichen Publikationen gewohnt, vermittelt er in lebendiger, gut verständlicher Sprache Naturerleben am Fluss, ob es die Wasservögel am unteren Inn sind, Fische, Flussperlmuscheln, Eintagsfliegen oder Libellen, Biber als Wasserbauer oder die Charakterbäume und Frühlingsblumen im Auwald, um nur einige Stichworte zu nennen. Reichholf lädt zu Flussspaziergängen an Donau, Inn oder Elbe ein.

Die Leserinnen und Leser erfahren, Flüsse sind Wunderwerke der Natur, Lebensadern der Landschaft, und immer wieder geht es um die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Fluss.

In dem kleinen Kapitel "Mühlenbäche als Kulturschöpfungen" erwähnt Reichholf  die Bärenmühle im Lengelbachtal am Rand des Nationalparks Kellerwald, die er wohl anlässlich eines Vortrags im Rahmen des "Literarischen Frühlings" 2019 kennengelernt hat.
 

Wolfgang Lübcke

 

Webseite des Verlags zum Buch (externer Link)