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Rezension: Der Rotmilan in Sachsen und Südbrandenburg

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Neues vom Rotmilan

 

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NACHTIGALL, W. u. S. HEROLD (2013): Der Rotmilan (Milvus milvus) in Sachsen und Südbrandenburg. Jahresber. Monitoring Greifvögel und Eulen Europas, 5. Sonderband: 1-104, ISSN 0948 – 6879, 15 €

„Es gibt kaum einen Aspekt aus der Biologie und Ökologie des Rotmilans, zu dem in der vorliegenden Arbeit nicht neue Ergebnisse vorgestellt bzw. bereits bekannte Dinge nun mit konkretem Zahlenmaterial untersetzt werden.“
Das betont zu Recht in seinem Vorwort zu dieser Publikation der Greifvogel-Experte Ubbo Mammen. Er ist Vorsitzender des Fördervereins für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.“ in Halle (Saale), der diese Schriftenreihe herausgibt.

 

Der Rotmilan spielt eine besondere Rolle, wenn es um die Berücksichtigung des Artenschutzes beim Bau von Windkraftanlagen geht. Etwa die Hälfte seines Weltbestands brütet in Deutschland, davon fünf Prozent in Hessen. Für keine andere Vogelart haben Deutschland und Hessen eine so große Verantwortung. Grund genug, um sich intensiv mit den Lebensbedingungen dieser Art zu beschäftigen.

 

Die Themenpalette der Neuerscheinung reicht von der Bestandsentwicklung, Phänologie, Umgebungsausstattung der Brutplätze oder Bewertung der Brutreviere bis hin zur Raum- und Habitatnutzung von Rotmilanen im Brutgebiet sowie zum Brutverhalten und zur Nahrungswahl. Auch die Ergebnisse individueller Markierung mit Flügelmarken werden dargestellt.

 

Aus der Fülle der Ergebnisse können hier nur wenige besonders interessante Aspekte herausgegriffen werden.
In der Zusammenfassung irritiert der folgende Satz: „ Es konnte gezeigt werden, dass die Brutpaardichte mit zunehmendem Ackeranteil zunimmt.“ Also noch mehr Grünland umbrechen? Hat doch ein Forschungsprojekt der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie in Naturschutz (HGON) ergeben, das sowohl die Siedlungsdichte als auch der Bruterfolg des Rotmilans von dem Grünlandanteil in der Agrarlandschaft abhängen. Doch man muss die Ergebnisse auf den beiden jeweils etwa 300 qkm großen Untersuchungsflächen in Sachsen und Brandenburg differenzierter betrachten. In der Umgebung der Brutplätze waren die mittleren Anteile von Acker und Grünland größer und der mittlere Anteil von Wald kleiner, als das nach dem Angebot zu erwarten gewesen wäre. Dieser Befund weist den Rotmilan als Vogel des Offenlandes aus. Mit einer stärker strukturierten Landnutzung werden die Aktionsräume in der Nestumgebung kleiner, also für den Rotmilan günstiger. Die Intensivierung in der Landwirtschaft, insbesondere der zunehmende Anbau von Mais für Biogasanlagen, bewirkt jedoch gerade eine Abnahme der Strukturvielfalt.

 

Bemerkenswert ist folgender Befund: In nur 28,1 % aller Reviere wurden sage und schreibe 53 % aller Jungvögel aufgezogen. Das belegt eine erstaunliche Bedeutung solcher Spitzenreviere für die Rotmilanpopulation. Im Gegensatz zu den nordhessischen Verhältnissen, wo Rotmilane überwiegend im Waldrandbereich brüten, befand sich die Mehrzahl der Brutplätze in Feldgehölzen. Die Horste wurden im Mittel nur 1,7 Jahre benutzt. Trotz Bruterfolg im Vorjahr fanden in 61,4 % der Fälle Nesterwechsel statt. Auch das ist ein großer Unterschied zu der Situation in Hessen, wo die Waldrandreviere deutlich stabiler sind. Gleichwohl sollten möglichst mehrjährige Daten für die Beurteilung potenzieller Windkraft-Standorte vorliegen, um sowohl Horstwechsel als auch gelegentliche Brutausfälle berücksichtigen zu können.

 

Wolfgang Lübcke

 

Website des Herausgebers: www.greifvogelmonitoring.de