Rezension: Der Falke Februar 2023 - Schwerpunkt Spechte

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Neues Schwerpunkt-Heft Spechte des "Falken"

 

Das renommierte Journal für Vogelbeobachter "Der Falke" widmet seine Februar-Ausgabe des Jahres 2023 den Spechten, zum dritten mal nach den Ausgaben 3/2004 und 2/2014. Auch das Sonderheft "Vögel im Wald" ent-hält mehrere Specht-Artikel.

Das aktuelle Monatsheft ist der Initiative, Koordinierung und Autoren-Beratung durch den Spechtexperten Jo Weiss zu verdanken, der als Gastherausgeber dieses Heftes fungiert. Es bietet eine breite thematische Vielfalt.

Den einführenden Beitrag über die "Schlüsselrolle der Spechte im Waldnaturschutz hat Wolfgang Scherzinger verfasst, der über 30 Jahre die Entwick-lung des Nationalparks Bayerischer Wald fachlich begleitet hat. Sein Fazit: "Die Spechte stehen (...) für die Arten- und Beziehungsfülle der Wälder als unser Naturerbe."

Erste Ergebnisse des bundesweiten Spechtmonitorings  im Rahmen des Mo-nitorings seltener Brutvögel (MsB) stellen Malte Busch und Bettina Gerlach vor. 2022, im dritten Jahr dieses Projektes, war die beachtliche Zahl von 782 Zählrouten zu verzeichnen. Auf diesen sind die Stopps für den Einsatz von Klangattrappen festgelegt. Die Karte zur Verteilung dieser Routen (Stand: Oktober 2022) zeigt, dass für den Kreis Waldeck-Frankenberg die Bearbeitung weiterer Kartierungsrouten wünschenswert ist. Durch die App Natura-List entfällt weitgehend lästige Schreibtischarbeit. Im Nationalpark Kellerwald-Edersee betreut Matthias Schlote gleich fünf Zählstrecken.

Matthias Schlote hat auch einen schönen Artikel über die Specht-Kartierungen im Nationalpark beigesteuert. Über die vergleichenden Untersuchungen der Jahre 2004 und 2020 hat er bereits ausführlich in den Vogelkundlichen Heften Edertal 47/2021 berichtet. Deshalb nur ein kurzes Fazit: Bemerkenswert großer Schwarzspecht-Bestand, deutliche Abnahmen bei Grau- und Kleinspecht, Mittelspecht gleichbleibend.

Weitere Artikel sind folgenden Themen gewidmet: Lautäußerungen der Spechte, Weißrückenspecht als Totholzspezialist, Spechte bei der Kirschenernte in einem alten Obstbaumhain, eine seltene, aber nicht erfolgreiche Buntspecht-Brut in einem Holzbetonnistkasten, Farbabweichungen im Gefieder von Schwarz- und Buntspecht, Ringeln zur Saftaufnahme an Bäumen, insbesondere bei Bunt- und Dreizehenspecht, unter dem Aspekt der Nahrungsergänzung.

Die Februar-Ausgabe des "Falken" bietet nicht nur eine interessante, spannende Lektüre, sondern auch Anregungen für eigene Beobachtungen und Mitmachen beim Citizen Science-Projekt zum Kleinspecht in Hessen und Bayern. Kerstin Höntsch von der Senckenberg Gesellschaft für Naturfor-schung stellt das Projekt im Schwerpunkt-Heft Spechte vor. Nähere Informationen unter www.kleinspecht.de.

Bestellung über www.falke-journal.de, 5,95 € zuzüglich Versandkosten


Wolfgang Lübcke

Weitere Infos zum Heft auf der Homepage des Verlags (externer Link)

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