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Sommer mit Siebenschläfern

In den Laubmischwäldern der vom NABU Twistetal betreuten Gemarkung Mühlhausen treffen als Grundgesteine Zechsteinkalk und Schiefer aufeinander. Da gibt es nicht nur botanische Kostbarkeiten, sondern auch zoologische Sehenswürdigkeiten zu beobachten. Bei den Nistkastenkontrollen im Oktober finden wir schon seit Jahren Siebenschläfer in Hoehlen verschiedener Bauart. In einem Herbst wurden sogar etwa 70 dieser Bilche erfasst. Da um diese Zeit schon eine Vorwinterruhe eingesetzt hat, bleiben die Tiere in ihren Kästen sitzen, werden gezählt und dann natürlich in Ruhe gelassen.

In einem von mir betreuten Waldtal mit einem besonders artenreichen, feuchten Laubmischwald aus Buche, Eiche, Esche, Ulme und Hainbuche aller Altersklassen fühlen sich die Siebenschläfer besonders wohl. Als ich im Juni nachschaute, ob sie hier ihre Jungen aufzogen, fand ich keine Bilche in den aufgehängten Nisthöhlen aber brütende Meisen und Trauerschnäpper. Über die Fachliteratur fand ich dann heraus, dass Siebenschläfer erst Anfang Juli Paarungszeit haben und Anfang August ihre Jungen zur Welt kommen. Tatsächlich, um diese Zeit waren grünes Laub und Junge verschiedener Altersstufen in den Hoehlen vorhanden. Nun war bewiesen, dass im Frühjahr höhlenbrütende Vögel und im Spätsommer Siebenschläfer dieselben Nisthöhlen besiedelten.

Da ich die Bilche öfter aufsuchte, gewöhnten sich einige an meine Anwesenheit und ich konnte sie bei der intensiven Jungenbetreuung und der Nahrungssuche beobachten.

Übrigens sind Siebenschläfer mit ihren stets feuchten Fußunterseiten wahre Kletterkünstler, die auch auf glatter Buchenrinde hinaufsausen und über dünne Drähte in ihre Nisthöhlen gelangen koennen.

Eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) liegt vor.

Dieter Bark            www.naturfotos-dieter-bark.de        www.dieter-bark-orchideen.de