Schottische Hochlandrinder
im idyllischen Orketal
bei Gut Reckenberg
 
 
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Extensive Beweidung durch genügsame Rinderrasse aus dem schottischen Hochland

Markus Grosche, 2008

Seit Mai 2006 grasen im malerischen Orketal schottische Hochlandrinder, sowie Heidschnucken und Ziegen. Die Idee hinter der Hochlandrinderzucht ist die extensive naturnahe Landschaftspflege der Orke-Auwiesen in Form einer ganzjährigen Beweidung. Naturnahe Landschaftspflege heißt, das die Tierdichte je Hektar so niedrig gehalten wird, das zwar auf der einen Seite eine Freihaltung der Landschaft gewährleistet ist, aber auf der anderen Seite keine Übernutzung mit den daraus entstehenden Schäden erfolgt (Trittschäden, Überweidung).

Mischbeweidung von Rindern, Schafen und Ziegen, Foto: C. Heesen

Das bedeutet, dass eine Viehdichte von 1 Großvieheinheit auf einen Hektar Weide nicht überschritten werden darf. Damit setze man sich einen besonders strengen Rahmen, denn die Auflagen der entsprechenden Landschaftspflegeprogramme setzten hier ein Limit von 2 Großvieheinheiten je Hektar, also einen doppelt so hohen Viehbesatz!

Diese Beschränkung auf einen so niedrigen Besatz an Vieh bedeutet natürlich, das eine Produktion von Fleisch nach den Kriterien der "modernen Landwirtschaft" nicht möglich sein wird. Das wenige Fleisch, welches aus so einer Haltungsform resultiert kann bei entsprechender Verarbeitung allerdings als absolutes Spitzenprodukt bezeichnet werden. Es war natürlich selbstverständlich, das man den Betrieb als Biobetrieb startete und mittlerweile entsprechend zertifiziert ist. Der Betrieb gehört dem Verband BIO-KREIS an und wird von der dafür zugelassenen Firma LACON auf die Einhaltung der Biorichtlinien hin kontrolliert.

Die Beweidung startete im Mai 2006 auf einer Weide von ca. 10 Hektar mit 8 sorgfältig ausgewählten Zuchttieren. Die Herde bestand aus einer Altkuh als Leittier und 7 Färsen, welche noch nicht das deckfähige Alter erreicht hatten. Im Mai 2007 wurde dann ein ausgewählter junger Zuchtbulle zur Herde gestellt um mit der eigentlichen Zucht zu beginnen. Die ersten eigenen Kälber werden ab Februar 2008 erwartet.

Die Beweidung der Wiesen erfolgt bewusst als Mischbeweidung von Rindern mit Schafen und Ziegen, da die Art der einzelnen Rassen eine Wiese abzufressen sehr unterschiedlich ist und so eine bessere Ausnutzung des Bewuchses erfolgen kann. Da für diese Art der Beweidung von sensiblen Flächen nur wenig Erfahrung und Wissen vorhanden ist, wird es sicherlich erforderlich sein durch genaues Beobachten festzustellen, ob eine Anpassung der Beweidung nötig ist oder nicht. Dies wird sicherlich ein spannender Vorgang sein, der neue Erkenntnisse bringen wird.

 

Die Zucht

Schottische Hochlandrinder, Foto: C. Heesen
 

Heidschnucken, Foto: C. Heesen

Wir betreiben die Zucht von Schottischen Hochlandrindern als Herdbuchzucht unter der Kontrolle der Zucht und Besamungsunion Hessen (ZBH).

Im Gegensatz zur Zucht bei anderen Rassen, vor allem bei den Milchviehrassen, wird die Zucht bei den Schottischen Hochlandrindern in Europa noch mit Herdenbullen betrieben und nicht durch künstliche Besamung. Der Herdenbulle läuft in der Herde frei mit und deckt die Kühe sobald sie bereit sind. Das macht so ein Bulle mit traumwandlerischer Sicherheit und meist ohne Probleme. Die noch nicht zur Bedeckung in Frage kommenden Färsen (Jungkühe) werden auf einer separaten Weide ohne Bulle gehalten, bis sie alt genug sind. Das ist bei den Schottischen Hochlandrindern ein Alter von ca. 2 1/2 bis 3 Jahren. Es dauert also relativ lange bis ein HC-Kalb sich wieder reproduzieren kann. Allerdings kann dann so eine Highland-Kuh bis zu einem Alter von 20 Jahren jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Das wird von keiner Hochleistungsrasse auch nur annähernd erreicht.

Die Tiere sind sehr ruhig und umgänglich. Nur wenn sie ihre Kälber bekommen sollte man sich ihnen nur vorsichtig nähern, den sie haben einen ursprünglichen Mutterinstinkt und verteidigen ihre Kälber bis zum Umfallen. Zu dieser Zeit sind die Kühe gefährlicher als der Bulle!

Die Rasse Schottische Hochlandrinder gehört zu den genügsamsten Rinderrassen die es gibt. Sie verwerten jeden Weideaufwuchs optimal und sind in der Lage in klimatisch rauhesten Lagen noch zu existieren. An dieses Limit kommen die Tiere aber bei uns in Deutschland wahrscheinlich nie. Das Problem bei uns ist eher zu hohe Temperaturen als zu niedrige. Die optimale Temperaturskala für diese Rasse liegt zwischen 0 und 10 Grad Celsius.


Die Tiere

Als Rinderrasse für die Beweidung wurde das Schottische Hochlandrind ausgewählt. Diese Rasse zeichnet sich durch Robustheit, Langlebigkeit, Gutmütigkeit, aber auch Wehrhaftigkeit bei guten Mutterkuheigenschaften aus. Hohe Niederschläge und Stürme bei wenig ergibigen Weiden im Sommer und sehr nasse und harte Winter ohne besondere Zufütterung und Stall, waren die extremen Lebensbedingungen im schottischen Hochland unter denen diese Tiere als Mehrnutzungsrinder seit über 200 Jahren in Reinzucht gezogen wurden. Informationen zu den einzelnen Rindern finden Sie auf der Website von Gut Reckenberg: http://www.gut-reckenberg.de/

Als Schafsrasse wurde die graue gehörnte Heidschnucke ausgewählt. Diese Rasse gehört zu den ältesten Schafsrassen Europas. Auch diese Rasse zeichnet sich durch besondere Robustheit und Anspruchslosigkeit aus. Beide Geschlechter tragen Hörner. Die Lämmer werden schwarz geboren und färben sich erst nach ca. 2 Jahren zu ihrem normalen Aussehen aus. Die Tiere leben ganzjährig im Freien und weiden wie auch unsere Rinder ausschließlich auf ökologisch bewirtschafteten Weiden. Eine eventuell notwendige Zufütterung im Winter erfolgt nur mit Heu, welches auch von diesen Weiden gewonnen wurde. Das Fleisch dieser langsam wachsenden Rasse ist eine Delikatesse und auch für die Diätkost geeignet.

 


Produkte

- Fleisch vom Schottischen Hochlandrind
- Lammfleisch (Heidschnucken) aus eigener naturnaher Haltung (Biotiere),
- Wildbret aus eigener Jagd

Die angebotenen Produkte sind nicht ständig vorrätig.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns unter 05636 99008
und erfragen Sie die zur Zeit vorrätigen Artikel.

Die Hochlandrinder wachsen unter natürlichen Bedingungen ohne Kraftfutter sehr langsam und liefern ein
feinfaseriges, mageres, leicht marmoriertes Fleisch von excellenter Qualität. Das Fleisch enthält viel weniger
Fett und Cholesterin als andere Fleischsorten und ist deshalb auch für die Diätküche geeignet.

Das Fleisch von unseren Bio-Heidschnucken ist nicht mit dem sonst im Handel befindlichen Lammfleisch zu vergleichen.
Es ist magerer und hat einen feinen, würzigen Geschmack. Es ist für die Diätkost geeignet.

 

Kontakt

Christian Heesen
Reckenberg 1
35104 Lichtenfels-Fürstenberg
Tel.: 05636 99008
Fax: 05636 999932
Email: email@gut-reckenberg.de

www.gut-reckenberg.de

 

Pressebericht

In der Waldeckischen Landeszeitung (Samstagsausgabe vom 24.11.2007) wurde umfangreich über das Beweidungsprojekt berichtet.
Anlass war die Übergabe einer Förderzusage der Stiftung Hessischer Naturschutz durch Herrn Staatsminister Wilhelm Dietzel in seiner
Funktion als Vorsitzender der Stiftung. Gefördert wird der zweite Bauabschnitt der umfangreichen Umzäunung des Beweidungsareals.

 

Ansichten von Gut Reckenberg


          

Text und Bilder übernommen von C. Heesen (www.gut-reckenberg.de)