Naturschutz-Schulung
vom Kanu aus

Bislang einmalige Aktion zwischen Anraff und Fritzlar

WLZ, 27.07.2006

EDERTAL (r). 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von drei Eder-Kanuverleihern aus Frankenberg, Affoldern und Anraff sowie Wolfgang Lübcke vom Naturschutzbund Edertal (NABU) fanden sich zu einer bisher einmaligen Schulung zusammen. Vom Kanu aus gab Lübcke sein großes natur- und heimatkundliches Wissen an die Kundenbetreuer und Kanulehrer weiter.

 

Viele Fragen der Kanuten beantwortete Wolfgang Lübcke vom NABU. (Foto:pr)

Sie lernten Pflanzen und Tiere an der Eder zwischen Anraff und Fritzlar bestimmen: Saftig-gelbe Sumpfdotterblumen am Ufer, der abwechslungsreiche Gesang einiger Nachtigallen oder einen großen Schwärm schwarzer Mauersegler, die mit Windgeschwindigkeit über der Eder Insekten jagten.

Lübcke musste viele Fragen beantworten: Was fressen Bisamratten? Warum haben wir in der Eder keine Lachse?

Warum ist die Eder zwar einer der saubersten Flüsse in Hessen, aber in Teilabschnitten breit und gerade wie eine Autobahn? Warum sollte man Kiesinseln nicht betreten? Zum Abschluss begleiteten die Gruppe fünf der sehr seltenen Flussuferläufer. „Ein sehr seltener Anblick - und eine Mahnung, allen Kanufahrern die herausragende Bedeutung der Eder mit ihren zahlreichen Naturschätzen näher zu bringen und Verständnis für den Schutz der Tiere und Pflanzen in diesem Lebensraum zu wecken.

Nur, wer selbst die Eder mit solchen Augen gesehen und schätzen gelernt hat, kann diese Begeisterung auch Kanukunden nahe bringen", meinte Angela Odenhardt aus Anraff. „Die Zeiten, in denen Dienstmädchen per Vertrag nicht mehr als zweimal in der Woche Ederlachs vorgesetzt werden durfte, werden wir sicher nicht zurückholen, aber wenn Kanuverleiher, Naturschützer und auch Angler gut kooperieren, können wir den Erholungswert der Eder auf Dauer erhalten," meinte Wolfgang Lübcke zum Abschluss der gelungenen Schulungsveranstaltung.

Erholen Sie sich gut an der Eder!