Bat-Night in Asel bringt Menschen den Nachtjägern näher

FZ, 03.09.2007

VÖHL-ASEL (md). „Kannst du mir die haltbar machen?“, fragte ein Junge und hielt Tobias Burger von der Naturschutzjugend eine tote Fledermaus unter die Nase. Der wusste sogleich die richtige Antwort – zur Erleichterung der Mutter. Solche und ähnliche Fragen flogen den Experten bei der zweiten Fledermaus-Erlebnisnacht in Asel am Samstag immer wieder entgegen und trugen samt den Antworten und den vielen Mitmach-Angeboten rund um den Jäger der Nacht mit dazu bei, dass die Bat-Night eine ebenso interessante wie lebendige Veranstaltung in angenehmer Atmosphäre wurde.

Tobias Burger und seine Kollegen von der Naturschutzjugend Frankenberg hatten stets viele
Gäste an ihrem Stand – ob Mädchen oder Jungen, ob Groß oder Klein. Die Experten hatten viel
zu tun – und freuten sich, viele Fragen zu beantworten.

linkes Bild: Florian, Julian und Silas Westmeier ließen sich ebenso von Inge Wrage im basteln von
Fledermäusen anleiten wie Katharina Spahn (v.l.). Später erzählte Gisela böttcher Mausemärchen.
rechtes Bild: Michalina Klein füttert den Abendsegler, den Tobias Burger in der Hand hält. Die kleine
Fledermaus wird von Tierfreunden wieder gesund gepflegt.

linkes Bild: Als fledermausfreundliches Haus ist das Aseler Tierhotel ausgezeichnet worden.
Wolfram Trottier vom NABU-Landesverband Hessen und Ömer Balkaya von der Frankenberger
Naturschutzjugend überreichten Ortsvorsteher Thomas Ruch die Plakette (v.r.).
rechtes Bild: Stockbrotbacken gehörte in Asel zu den Lieblingsbeschäftigungen der jüngeren –
und älteren – Besucher.

Die richtige Mischung macht‘s – und für die hatten die Organisatoren der Fledermaus-Erlebnisnacht in Asel offensichtlich gesorgt. Denn die zwei- bis dreihundert Besucher, die den Weg zur Bat-Night am Dorfgemeinschaftshaus angetreten hatten, blieben recht lange und nutzten die Möglichkeiten, die ihnen geboten wurden. Auch Besucher jenseits der Kreisgrenzen waren angereist; aus Fulda hatte sich eigens eine Gruppe in der Jugendherberge einquartiert, um die Fledermausnacht mitzuerleben und sich zu informieren. Manches Mal hatten eher die Kinder ihre Eltern, Omas und Opas im Schlepptau als umgekehrt – und so herrschte großes fachliches Interesse bei Besuchern jeden Alters.

Star des Abends war ein verletzter Abendsegler, der gerade gesund gepflegt wird. Den durften die Gäste nicht nur anschauen, sondern auch füttern. Und so zog das kleine Tier große Aufmerksamkeit auf sich, während die engagierten Mitglieder der Naturschutzjugend (NAJU) Frankenberg viele Fragen beantworteten. Selbst Nistkästen zu bauen oder Zeichen ins Holz zu brennen kam bei den Kindern ebenso gut an wie fliegende Fledermäuse zu basteln oder Mausegeschichten zuzuhören. Einige Dutzend Gäste begaben sich auf eine Fackelwanderung durch das Jagdgebiet der nachtaktiven Flugkünstler, und auf Interesse stießen auch die Powerpoint-Präsentation über die Fledermäuse der Region und ein Film, der faszinierende Einblicke in die Fledermaus-Kolonie der Vöhler Martinskirche und die Aufzucht der „Aseler“ Turmfalken im Mausehotel zeigte.

Wer pausieren wollte, konnte Maurice Kebsch dabei zusehen, wie er Tiere aus Schiefer zauberte, sich auf dem großen Spielplatz austoben, Stockbrot backen, sich ans Lagerfeuer setzen oder den Fledermauslehrpfad bewandern – den einzigen seiner Art in ganz Deutschland. Insgesamt rund 150 Gäste nahmen an den Exkursionen teil, die in drei Gruppen geführt wurden – dabei entdeckten die Wanderer neben Zwerg- auch seltene Breitflügel-Fledermäuse. Thomas Ruch, Ortsvorsteher und Fledermaus-Frontmann in dem Dorf der vielen Fledermausfans, dankte den vielen Helfern aus Asel und der NAJU-Gruppe Frankenberg unter Führung von Frank Seumer. „Ohne ihren Einsatz könnte die Fledermaus-Erlebnisnacht so nicht stattfinden“, lobte er. Die NAJU ist wieder engagiert am kommenden Sonntag beim Fledermaus-Aktionstag im Basdorfer Maislabyrinth.

Generationen im Werk vereint:
Otto Berlin hilft dem kleinen Nikolas Pavlovic
dabei, einen Fledermaus-Nistkasten zu bauen.