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NSG Auf der Buchenlied bei Wirmighausen

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Erstausweisung: 1990
Gemeinde: Diemelsee (Wirmighausen)
MTB 4619
Schutzgrund: Bot
Größe: 19,26 ha
 

 

Pressebericht WLZ vom 19.09.2020: Magerrasen soll sich ausdehnen - Gebietskonferenz im Wirmighäuser Naturschutzgebiet „Buchenlied“ (PDF)

 


Lage und Besonderheiten
Das NSG besteht aus drei kleinen Bauernwäldern auf Kuppen inmitten der Agrarlandschaft zwischen Adorf und Gembeck. Die auf einem Zechsteinrücken gelegenen Kalkbuchenwälder wurden insbesondere wegen ihrer reichen Krautflora mit Frühblühern wie dem Märzenbecher und weiteren seltenen Arten unter Schutz gestellt.

 

Der Name „Lied" in der Flurbezeichnung ist auf das mittelhochdeutsche Wort „Iîte" zurückzuführen, auf das auch die Bezeichnung „Leite" für einen Bergabhang zurückgeht. Bis zum 1. Weltkrieg wurde in dem südlichen Teilgebiet Cölestin, ein Strontiummineral, in Stollen und im Tagebau gewonnen. Es handelt sich um das einzige aufgeschlossene Vorkommen in Deutschland.


Besucherhinweis:

Die drei Teilgebiete liegen etwa 500 m hinter den zu Wirmighausen gehörenden Höfen Bünighausen in Richtung Gembeck. Alle drei Flächen werden von Feldwegen tangiert. Es ist aber nicht gestattet, die Gebiete außerhalb der Wege zu betreten.

 

 

 

 

Kurzübersicht Pflanzenwelt

Während die beiden nördlichen Teilgebiete vollkommen bewaldet sind, ist vom südlichen Teilgebiet nur der nördliche Bereich mit Buchenwald bestockt, an den sich nach Süden hin Weide-, Acker- und Halbtrockenrasenflächen anschließen.

 

Vorherrschende Waldgesellschaft im NSG ist ein Waldgersten-Buchenwald. Vor dem Laubaustrieb entfalten vor allem im nordwestlichen Teilgebiet ausgedehnte Blütenteppiche des Märzenbechers (Leuco-jum vernum) ihre Pracht. Später kommen weitere Frühblüher hinzu, insbesondere Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides) und Buschwindröschen (A. nemorosa).

 

Im südlichen Teilgebiet wird der Frühjahrsaspekt großflächig durch Bärlauch (AIlium ursinum) bereichert. Der Bärlauch wächst hier auf frischeren, tiefgründigeren Böden. Auf dem ehemaligen Bergbaugelände im südlichen Teilgebiet befindet sich ein kleiner Kalkhalbtrockenrasen, der als Enzian-Fiederzwenken-Rasen ausgeprägt ist. Hier blühen im Herbst Gewöhnlicher und Deutscher Fransenenzian (Gentianella ciliata, G. germanica).

 

Vereinzelt kommen die Orchideen Berg-Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) und Großes Zweiblatt (Listera ovata) vor. Zu den selteneren Arten im NSG gehören weiterhin Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Seidelbast (Daphne mezereum) und Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula). Insgesamt wurden 23 Arten höherer Pflanzen nachgewiesen (Stand 1988).

 

 

Kurzübersicht Tierwelt

 

Bemerkenswerter Brutvogel ist der Baumpieper (2006: 2 Rev.). Unweit des NSG brütet der Wiesenpieper. Während der Zugperioden finden sich regelmäßig Ringeltauben, Buch- und Bergfinken zum Schlafen ein. Ebenfalls im Frühjahr und Herbst können Sperber und Habicht sowie gelegentlich auch der Wanderfalke in den Baumspitzen beobachtet werden.

 

Von den bisher festgestellten 65 Schmetterlingsarten (29 Tagfalter) sind Dunkler Dickkopffalter, Kleiner Würfeldickkopfalter, Mattscheckiger Braundickkopffalter, Scheck-Tageule (Callistege mi) oder Gemeines Blutströpfchen charakteristisch für kurzrasige Kalkflächen. Im Kalkbuchenwald kann man den Kaisermantel und den Gelbwürfeligen Dickkopffalter antreffen.

 

Relativ hoch ist die Zahl von 29 erfassten Laufkäferarten, darunter der Kurzgewölbte Laufkäfer (Carabus convexus), der in Deutschland gefährdet ist.

 

Bekannt sind bisher sechs Heuschreckenarten. Die Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis) bevorzugt in Nordhessen lückige Kalkbiotope.

 

Besonderheiten aus der großen Zahl von 89 nachgewiesenen Spinnenarten sind die trockenheitsliebende Zwergspinne (Silometopus bonessi) und die Baldachinspinne Lepthypanthes lepthypantiformis, die hier erstmals in Hessen gefunden wurde.

 


Klicken Sie auf die Miniaturen, um sie zu vergrößern.



Genauere Informationen zu

Flora, Fauna und Insektenwelt

des Naturschutzgebietes finden sich

auf den Seiten 119 - 121 in:
„Naturschutzgebiete in Hessen“, Band 4:

Waldeck Frankenberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee

 

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