Rezension: Regionalökonomische
Effekte von Großschutzgebieten
 
 

Studie zur Bedeutung des Tourismus in Großschutzgebieten

Rezension: Wolfgang Lübcke, 2005

JOB, H. u. D. METZLER (2005): Regionalökonomische Effekte von Großschutzgebieten.
Natur u. Landschaft 80: 465-471


Die Bedeutung von Tourismus in Großschutzgebieten (Nationalparks, Biosphärenreservaten und Naturparks) für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist erst in wenigen Studien untersucht worden.

Die Autoren haben u.a. auch den Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern unter die Lupe genommen. Die Besucher des Nationalparks wurden in zwei Gruppen geteilt: Nationalpark-Touristen im engeren Sinne (für die der Nationalpark eine sehr große Rolle oder eine große Rolle spielte, in die Region zu kommen) und Nationalpark-Touristen im weiteren Sinne (Nationalpark spielte kaum eine oder keine Rolle). Im Nationalpark Müritz waren immerhin 57% der befragten Besucher Nationalpark-Touristen im engeren Sinne, ein sicherlich beachtlicher Prozentsatz.

Durch die Besucher des Nationalparks ergab sich ein Bruttoumsatz von ungefähr 13,4 Mio. Euro pro Jahr. Die Studie ermittelte ein Arbeitsplatzäquivalent von 628 Arbeitsplätzen.

Die Autoren betonen, dass sich der Tourismus trotz der durch ihn hervorgerufenen Belastungen positiv auf die Natur auswirken kann. Großschutzgebiete als Baustein der Regionalentwicklung können die Akzeptanz des Naturschutzes bei der örtlichen Bevölkerung und den Entscheidungsträgern erhöhen.
Generell können Großschutzgebiete und insbesondere Nationalparke ein regional wichtiger Wirtschaftsfaktor sein. „Es ist jedoch nicht so, dass sie touristische Selbstläufer sind. Ebenso wie andere touristische Highlights müssen sie als Attraktionspunkte geführt werden. Entsprechend dieser Vorgaben muss dann auch die Personal- und Finanzausstattung den gewünschten Gestaltungsraum ermöglichen und durch ein dementsprechendes Außen- und Innenmarketing umgesetzt werden.“

Die Publikation von JOB und METZLER liefert wichtige methodische Hinweise für die Einrichtung von Monitoringsystemen in Großschutzgebieten, so auch perspektivisch im Nationalpark und im Naturpark Kellerwald-Edersee.

W. Lübcke

Rezension: Wolfgang Lübcke, 2005