"Fledermaus-Hotline
eingerichtet"
NABU Hessen kooperiert mit Land beim Fledermausschutz
NABU (Wetzlar): Der Naturschutzbund Hessen (NABU) hat in
Kooperation mit dem Land Hessen ein Fledermaus-Infotelefon eingerichtet. Besetzt
ist die Hotline mit den Fledermausexperten Petra Gatz und Wolfram
Trottier-Helwig, die dem NABU vom Land Hessen für zunächst zwei Jahre zur
Verfügung gestellt wurden. Hauptaufgaben der "Fledermausförster" sind das
Sammeln aktueller Fledermausdaten und die Beratung bei
Fledermausschutzmaßnahmen.
Wie kaum eine andere Tiergruppe haben die Fledermäuse in
der jüngeren Vergangenheit Sympathien gewonnen. Galten sie noch vor einigen
Jahrzehnten als dämonische Tiere, die mit dem Teufel im Bunde stehen, nachts
Blut saugen und bestenfalls nichts besseres zu tun haben, als sich in den langen
Haaren von Frauen zu verfangen, sind neuerdings die kleinen Flugsäuger so
beliebt wie noch nie.
Großen Anteil daran haben ehrenamtliche
Fledermausschützer, die mit einer regelrechten Sympathiekampagne für die
nächtlichen Insektenjäger geworben haben. Seither versuchen viele Hausbesitzer
gezielt, Fledermäuse zu schützen und sogar anzulocken, um sich so ein Stück
Natur in Haus und Garten zu holen.
Doch trotz zunehmender Sympathien sind die meisten
Fledermausarten in Hessen immer noch in ihrem Bestand bedroht und auf
menschliche Unterstützung angewiesen, berichtet NABU-Artenschutzexpertin Sibylle
Winkel.
Dies möchte der NABU Hessen nun ändern. In Zusammenarbeit
mit dem Land Hessen hat der Naturschutzbund ab sofort ein Fledermaus-Infotelefon
eingerichtet. Besetzt ist die Hotline mit den beiden Fledermausexperten Petra
Gatz und Wolfram Trottier-Helwig, die dem NABU von der hessischen
Forstverwaltung für zunächst zwei Jahre zur Verfügung gestellt wurden. In dieser
Zeit arbeiten sie in der NABU-Landesgeschäftsstelle in Wetzlar eng mit den
ehrenamtlichen Aktiven der NABU-Landesarbeitsgemeinschaft Fledermausschutz
zusammen. Von Seiten des Landes wird der Einsatz der beiden Fledermausförster
von der Staatlichen Vogelschutzwarte koordiniert.
Hauptaufgabe von Petra Gatz und Wolfram Trottier-Helwig
ist es, Fledermaus-Beobachtungsdaten zu sammeln und Hinweise aus der
Bevölkerung zu bisher noch unbekannten Fledermausvorkommen entgegen zu
nehmen. Längst sind noch nicht alle Populationen bekannt und vor allem die
Wochenstuben der Weibchen sollen erkundet werden.
Daher ruft der NABU alle hessischen Hausbesitzer auf,
Fledermaus-Wochenstuben in ihren Gemäuern zu melden. Petra Gatz und Wolfram
Trottier-Helwig nehmen gern alle Hinweise entgegen.
Auch die Beratung in Sachen Fledermausschutz ist Aufgabe
der beiden Fledermaus-Förster. Bei Fragen der fledermausfreundlichen
Dachsanierung, der Sicherung von Winter- und Sommerquartieren oder der
Schaffung geeigneter Nisthilfen sind die Experten behilflich oder vermitteln den
Kontakt zu ehrenamtlichen NABU-Experten in der Region.
Die "Fledermaus-Hotline" ist ein gemeinsamer Beitrag von
NABU und Land Hessen, die Europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz
FFH-RL) umzusetzen.
Weil einige Arten der possierlichen Fledertiere in den
letzten Jahrzehnten europaweit fast ausgerottet wurden, hat die EU-Kommission
bereits 1992 alle Fledermäuse durch die FFH-Richtlinie geschützt. Seither dürfen
die Lebensräume und Wochenstuben der Fledermäuse nicht mehr zerstört werden.
Auch in Hessen müssen die Fledermaus-Populationen in einen "Günstigen
Erhaltungszustand" gebracht werden, so Sibylle Winkel abschließend.
Das Fledermaus-Infotelefon ist erreichbar
unter:
Tel. 06441-67 904-25
Fax: 06441-67 904-29
Email:
fledermaus@nabu-hessen.de
Weitere Infos unter www.NABU-Hessen.de .
Für Rückfragen:
Sibylle Winkel unter 06441-6790417 oder 0179 2644 134