Besondere Schätze der Natur
NABU stellt zur Gartenschau 3 Faltblätter vor -
Fledermausprojekt geplant


 

"Der Schlossberg - ein Naturwald mitten in der Stadt", "Die Wildeaue zwischen Schloss- und Königsquelle", "Fledermäuse".

HNA, 07. April 2006

Bad Wildungen. Der Naturschutzbund Bad Wildungen will Bürgern und Gästen die besonderen Naturschätze der Stadt näher bringen. Geschäftsführerin Christel Rettert und Wolfgang Lübcke, Vorsitzender des NABU Edertal, stellten am Pavillon "Wald und Natur" im Gartenschaugelände drei Faltblätter vor, die dort während der Schau verteilt werden sollen.

Am Pavillon Wald und Natur: Wolfgang Fiedler, Herbert Niem, Hans-Jürgen Kramer,
Wolfgang Lübcke und Christel Rettert stellten drei neue NABU-Faltblätter vor.

Das Schlossberg-Blatt zeigt die von NABU-Fachmann Bernd Hannover untersuchte außerordentliche floristisch und faunistische Vielfalt mit 40 Brutvogel und 12 Säugetierarten sowie 382 Schmetterlings- und 210 Käferarten. Das zweite Faltblatt widmet sich der Wildeaue. Dort wurden sieben Fisch- und 36 Brutvogelarten registriert. Lübcke: "Absolute Rarität ist die Gelbbauchunke, eine unserer kleinsten Froschlurcharten." Frank Seumer von der Arbeitsgruppe Fledermäuse gibt im dritten Faltblatt Auskunft über die nächtlichen Insektenjäger und präsentiert eine Reihe von Bezügen in Bad Wildungen.

Enge Zusammenarbeit zwischen Gartenschau und NABU

Wolfgang Lübcke und Gartenschau-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kramer verwiesen bei der Vorstellung auf die enge Zusammenarbeit schon in der Planungsphase der Schau. "Wir wollten von Beginn an den Naturschutz mit einbeziehen", sagte Kramer. Mit Unterstützung der Gartenschau-Gesellschaft hat der NABU im Bereich Wildeaue und Bornebachtal 100 Nistkästen angebracht. Gemeinsam mit der Gruppe Edertal bietet der NABU Bad Wildungen während der Gartenschau 12 Veranstaltungen an - darunter Bachuntersuchungen, Fledermaus-Erlebnisabende, Vogelstimmenexkursion und einen Streuobsttag.

Neues Fledermausquartier im Gewölbekeller Schlossberg

Auch ein eigenes Artenschutzprojekt startet der NABU zur Gartenschau. Von der Domanialverwaltung hat der Naturschutzbund den ehemaligen Gewölbekeller im Schlossberg gepachtet. Dort, wo einst Bier gelagert wurde, sollen nach Angaben Lübckes künftig Fledermäuse wohnen. Der Eingang wird neu gestaltet, im Innern will der NABU Fledermauskästen anbringen. Die Stiftung Hessischer Naturschutz hat dazu einen Zuschuss von 3000 Euro bewilligt. Lübcke: "Wir hätten dort gern auch Erlebnisabende veranstaltet. Aus Sicherheitsgründen ist dies aber nicht möglich."

Bericht und Bild: Jörg Schade, HNA 07.04.2006