NABU stellt Prospekt vor:
"Naturpark Diemelsee - Chancen und Perspektiven


Ein Baustein für das Entwicklungskonzept

WLZ, 03.11.2007

KORBACH (tsp). Derzeit wird im Naturpark Diemelsee mit Hochdruck an der Erstellung eines Entwicklungskonzeptes gearbeitet. Schon in diesem Jahr soll eine erste Rohfassung vorliegen, in der auch das eine Rolle spielen soll, was gestern der Naturschutzbund (NABU) im Kreishaus vorstellte. Die Naturschützer präsentierten ihr Prospekt „Naturpark Diemelsee – Chancen und Perspektiven“ mit vielen Anregungen und Vorschlägen zur künftigen Gestaltung des Naturparks.

 

Ein wichtiger Baustein bei der Erstellung eines Entwicklungskonzeptes des
Naturparks Diemelsee ist die Broschüre des Naturschutzbundes, die Wolfgang
Lübcke, Otto Wilke und Winfried Becker (von links) gestern vorstellten. (Foto: tsp)

Im Naturpark tut sich etwas“, hat nicht nur Wolfgang Lübcke erkannt. Und deswegen war es für ihn und seine Kollegen des NABU auch keine Frage der Bitte nachzukommen, beim Entwicklungskonzept für den Naturpark mitzuwirken. Für Otto Wilke war es nahe liegend, sich die Kenntnisse des NABU zunutze zu machen. „Niemand kennt das Gebiet so gut“, sagte der Kreisbeigeordnete und Vorsitzende des Naturparks. Gut ein Vierteljahr wurde an dem Prospekt gearbeitet, der auf der jahrelangen Arbeit des NABU aufbaut. Neben Lübcke waren Winfried Becker, Wolfgang Lehmann und Alfred Gottmann an der Erstellung beteiligt.

Vorschläge haben die Naturschützer einige, von der Ausweisung neuer Naturschutzgebiete bis hin zur Entwicklung eines naturverträglichen Tourismus in der Region. „Die Landschaft bietet einiges“, so Becker und verweist auf die bundesweit einzigartigen Hochheideflächen oder die beliebten weiten Wiesentäler. „aber nur wenige Prozent der Fläche sind wirkliche Naturschutzgebiete.“ In Zahlen ausgedrückt: auf der hessischen Seite des Naturparks sind es nach angaben der Naturschützer ganze 1,9 Prozent der Gesamtfläche.

Die Anregungen sollen nun laut Wilke in den Diskussionsprozess des Entwicklungskonzeptes einfließen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, freute sich Lübcke über das Angebot. Der Prospekt soll nun zunächst an alle Entscheidungsträger verteilt werden. aber auch interessierte Bürger können die Broschüre bei der Kreisgeschäftsstelle des NABU bestellen.

Kontakt: Winterberger Str. 17, Korbach-Lengefeld, Tel. 05631/6993; Fax 05631/2932,
info@nabu-waldeck-frankenberg.de

Eine Anregung soll bereits in den kommenden Wochen umgesetzt werden. Der NABU schlägt vor, der Naturpark solle beim Bundeswettbewerb „Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung“ teilnehmen. „Die Biotopausstattung des Naturparks eignet sich dafür“, heißt es in der Broschüre. Wilke will eine mögliche Bewerbung in der nächsten Woche klären.
 

 

WLZ, 30.10.2007

Diemelseer Landschaftsplan liegt vor: Siedlungsflächen in Ortsteilen begrenzen - Experten fordern Naturschutzzonen

DIEMELSEE (nv). Wälder an Klippenhängen; kleine Gewässer, die sich durch Wiesen schlängeln; Hecken und hübsche Pflanzen: Für viele Diemelseer ist die schöne Natur, in der sie leben, selbstverständlich.

Um sie zu erhalten, erstellte eine Arbeitsgruppe, der Vertreter aller für Naturschutz und Landschaftspflege zu-ständigen Behörden angehören, auf Grundlage des Hessischen Naturschutzgesetzes einen Landschaftsplan für die Gemeinde. Die Parlamentarier nahmen ihn bei ihrer Sitzung am Freitag in Adorf zur Kenntnis. Nach der Bürgerversammlung, zu der Parlamentsvorsitzende Hannelore Behle bereits am Montag nach Adorf eingeladen hatte (WLZ, 24. Oktober), stellte Landschaftsplanerin Bianka Franke vom Büro Tempich (Bad Zwesten) die wichtigsten Ergebnisse noch einmal vor. Mit Blick auf Bestand und gewünschte Entwicklung schlagen die Experten zum Beispiel die Ausweisung von Naturschutzgebieten und Naturdenkmälern sowie die Begrenzung von Siedlungsflächen in den 13 Ortsteilen vor.

„Die Obere und Untere Naturschutzbehörde haben keine Einwände signalisiert“, betonte Bodo Tempich. „Wir können den Plan daher in Kürze dem Regierungspräsidium in Kassel vorlegen.“ Der Landschaftsplan selbst ist nicht rechtskräftig, dient aber beispielsweise als Grundlage für Bauleitplanung und Flächennutzungsplan.

„Die Landschaftsplanung ist eine gute Sache, aber wir sollten maßvoll vorgehen, damit unsere Land- und Forstwirte ihre Familien weiter ernähren können“, rief FDP-Fraktionschef Heinrich Wetekam seine Kollegen vom Ausschuss für Landwirtschaft, Forsten und Umwelt auf, das Thema im Auge zu behalten.

Berichte: WLZ, 30.10. und 03.11.2007